Judith Gerlach, MdL Bayerische Staatsministerin für Digitales
Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende. Ein Jahr, welches ganz im Schatten der CoronaPandemie steht. Das stetige Auf und Ab beim Infektionsgeschehen hält nicht nur das Gesundheitssystem in Atem, sondern ebenso das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben weltweit. Der schwierigen Situation zum Trotz haben wir als Gesellschaft Mittel und Wege gefunden, uns davon nicht unterkriegen zu lassen. Digitale Ansätze spielen hier eine wichtige Rolle.
Die Tools sind dabei meistens gar nicht neu. Das Besondere ist, dass diese quer durch alle Bevölkerungsschichten und Lebensbereiche genutzt werden. Was früher undenkbar war, wird jetzt einfach gemacht.
Nehmen wir Homeoffice. Seit Jahren wird darüber geredet. Für die einen der perfekte Weg, um eine gesunde Work-Life-Balance zu erreichen. Für die anderen der Anfang vom Ende der Arbeitsmoral.
Corona hat uns nun in den größten Feldversuch aller Zeiten gezwungen – und im Großen und Ganzen hat es gut funktioniert. Videokonferenzen sind inzwischen Tagesgeschäft, Dienstreisen und
Besprechungen vor Ort dagegen weiterhin auf ein Minimum reduziert. Abstimmung und Koordinierung der Zusammenarbeit sind deshalb wichtiger denn je. Hier helfen digitale Tools, um den Überblick zu
bewahren. Den Chefs kommt dabei eine ganz neue Rolle zu: Die digitale Zusammenarbeit braucht klare Regeln und Strukturen, in denen sich das Team bewegen kann. Führen aus der Ferne ersetzt
Kontrolle durch Vertrauen – ich halte das in vielen Bereichen für den richtigen Weg.
Eine Feuertaufe musste das „Lernen zu Hause“ bestehen. Die Schulschließungen stellten Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrkräfte zugleich vor große Herausforderungen. Es zeigte aber auch, welche vielfältigen Möglichkeiten digitale Ansätze für das Bildungswesen mit sich bringen – und das eben nicht nur für den Distanzunterricht. Bei meinem Besuch an der Realschule Großostheim im September konnte ich hautnah erfahren, wie der Unterricht der Zukunft aussehen kann. Geometrische Formen, die dank Augmented Reality vor den Schüleraugen erscheinen, erwecken dort buchstäblich den Mathematikunterricht zum Leben. Das ist nur ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn engagierte Lehrkräfte und eine gute digitale Infrastruktur zusammenkommen. Die Realschule Großostheim ist hier sicherlich ganz vorne dabei – das wollen wir als Staatsregierung aber auch bayernweit an allen Schulen erreichen. Mit dem „Digitalplan Schule“ haben wir deshalb ein 2-Mrd.-Euro-Programm beschlossen, welches die technische Ausstattung an Schulen und die Fortbildung von Lehrkräften mit voller Kraft angeht – ein wichtiger Schritt für die Zukunft.
Ich finde es auch in anderen Bereichen wichtig, dass wir neue Wege beschreiten, um gestärkt und zukunftsorientiert aus der Krise hervorzugehen. Corona ist zwar derzeit all bestimmend, aber auch vor der Pandemie stand unsere Gesellschaft vor großen Herausforderungen – der Klimawandel ist für mich an ganz vorderer Stelle zu nennen. Ich bin überzeugt, dass digitale Innovationen wegweisend für den Klima- und Umweltschutz sein können. Um möglichst viele kreative Ideen zu entwickeln, habe ich eine Innovation Challenge ins Leben gerufen: #FutureTech4Climate.
Ein ganzes Wochenende im November haben wir engagierte Menschen unterschiedlichster Profession online zusammengetrommelt, um digitale Lösungen für den Klimaschutz zu finden. Die besten Ideen wurden dann im Rahmen des Bayerischen Digitalgipfels CODE BAVARIA am 19.11.2020 ausgezeichnet. Beim ersten virtuellen Digitalgipfel mit hochrangigen Gästen und namhaften Experten aus der Digitalbranche stand ebenfalls die Nachhaltigkeit durch digitale Innovationen im Mittelpunkt. Bayern als führender Hightech-Standort ist prädestiniert, um hier Vorreiter zu sein und zugleich Möglichkeiten aufzuzeigen, die digitale Transformation selbst umweltfreundlicher zu gestalten.
Zusammengefasst hat sich für mich in diesem Jahr deutlich herauskristallisiert, welch elementare Rolle der digitale Wandel jetzt und in der Zukunft spielt. In Bayern haben wir dazu die Weichen schon richtig gestellt.
Michael König
Bayerisches Staatsministerium für Digitales
Oskar-von-Miller-Ring 35
80333 München
089 453549-563
Michael.Koenig@stmd.bayern.de
www.stmd.bayern.de
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