Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger!

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ lautet ein altes deutsches Sprichwort. Es suggerierte früher vor allem Schulkindern, dass man nur in jungen Jahren lernen könne – denn später sei es dazu eben „zu spät“.

 

Dieser Spruch war früher schon falsch und ist im Zeitalter der Digitalisierung natürlich vollkommen falsch. Denn heute verdoppelt die Menschheit ihr Wissen ungefähr alle fünf Jahre, in vielen Bereichen auch noch schneller. Das bedeutet: Noch nie in der Geschichte der Menschheit war die berufliche Weiterbildung in allen Lebensphasen wichtiger als heute!

 

Fortbildung zum Meister ist in Bayern künftig kostenlos

Der rasante Wissenszuwachs auf allen Gebieten hat zur Folge, dass eine einmal abgeschlossene  Berufsausbildung immer seltener für ein ganzes Leben trägt. Lebenslanges Lernen wird das Arbeitsleben der Zukunft noch stärker als bisher prägen. Deshalb hat der Freistaat Bayern zum Beispiel beschlossen, dass die Meister-Fortbildung künftig genauso kostenlos sein wird wie ein Hochschulstudium. Dafür werden 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Denn niemand, der oder die sich zum Meister fortbilden will, darf an finanziellen Hürden scheitern. Bayern wird damit das erste Bundesland in Deutschland, in dem angehende Meisterinnen und Meister in Industrie und Handwerk für ihre Weiterbildung kein Geld mehr

zahlen müssen. Außerdem wurde beschlossen, den bayerischen Meisterbonus auf 3.000 Euro zu erhöhen – rückwirkend zum 1.1.2023.

 

Generationsübergreifendes Wissensmanagement wird immer wichtiger

Angesichts des Fachkräftemangels und der Tatsache, dass viele ältere Beschäftigte aus den  geburtenstarken Jahrgängen die Unternehmen verlassen, wird auch die Weitergabe des dort vorhandenen Wissens an junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wichtiger. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer könnte allein dadurch ein Wertschöpfungspotenzial von fast 100 Millionen Euro verloren gehen. Lebenslanges Lernen betrifft deshalb nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Unternehmen selbst. Prof. Dr. Volker Engert, Professor für Digital Business & E Commerce sowie Wissensmanagement an der SRH Hochschule Heidelberg, fordert deshalb, dass die Unternehmen eigene Konzepte für Wissensmanagement erarbeiten sollten, um die Wertschöpfung in ihrem Unternehmen zu erhalten. Denn 80 Prozent des Wissens in einer Firma sei personengebunden und gehe beim Ausscheiden langjähriger Mitarbeiter zu einem großen Teil verloren.

 

Dieses Wissen sollte deshalb digital zum Beispiel auf Tabletts gespeichert und so auch jungen  Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich gemacht werden. Der dadurch entstehende Lern- und

Wissenstransfer zahle sich für die Unternehmen in vielerlei Hinsicht aus.

 

Taskforce Fachkräftesicherung

Bis 2035 wird in Bayern die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter um rund 700.000 Personen sinken. Das wirkt sich natürlich auch auf die Gewinnung von Auszubildenden und Fachkräften aus. Der Freistaat und die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft haben deshalb eine Taskforce Fachkräftesicherung geschaffen, die Unternehmen bei der Deckung ihres Personalbedarfs unterstützt:

  • Bedarfsanalyse: Ermittlung des konkreten Personal-, Qualifizierungs- und Unterstützungsbedarfs der Unternehmen
  • Beratung: Rekrutierung von bislang ungenutzten Potenzialen, Ausweitung von Arbeitszeiten, Aufsetzen von Weiterbildungs- und Qualifizierungsstrategien, Anwerbung ausländischer Fachkräfte
  • Matching: Begleitung von KandidatInnen und Unternehmen vor, während und nach der Vermittlung
  • Weiterbildung und Workshops: Ableiten individueller Handlungsstrategien für Unternehmen,  Qualifizierungssequenzen für ältere Mitarbeitende, abschlussorientierte Weiterbildung für an- und ungelernte Beschäftigte

Alle Informationen zur Taskforce Fachkräftesicherung unter: https://www.vbw-bayern.de/vbw/Themen-und-Services/Fachkräftesicherung/Taskforce-Fachkräftesicherung.jsp

 

Kontakt

Berthold Rüth MdL

Abgeordneten Büro

berthold.rueth@csu-landtag.de