Dynamisch, komplex, innovativ, integrierend - aus Unterfranken in die weite Welt

Als vor rund 70 Jahren Hans Hench in Aschaffenburg seine Firma „Automatik“ gründete, konnte noch niemand ahnen, dass daraus einer der profiliertesten Hersteller von Anlagen der Kunststoffverarbeitung, die heutige Maag Automatik GmbH in Großostheim, werden sollte. Was hat sich in dieser langen Zeit getan und wohin könnte die Zukunft führen?

Damals, 1947, wurden weltweit ein paar Tausend Tonnen Kunststoffe jährlich hegestellt und verbraucht.
1970 waren das bereits beachtliche 27 Millionen t/a, aus denen bei einer Wachstumsrate von 5,5 %/a aktuell rund 320 Millionen t/a geworden sind. Um die Jahrtausendwende hat die volumenbezogene
Kunststoffproduktion sogar jene von Stahl überflügelt. Während Produktion und Verbrauch in den Industrieländern stagniert, ist in den Entwicklungsländern auch weiterhin mit einer starken Zunahme des Bedarfs an Kunststoffen zu rechnen.

In Europa beschäftigt die Kunststofftechnik derzeit mehr als 1,5 Millionen Mitarbeiter in nahezu 60.000
Betrieben und erzeugt einen jährlichen Umsatz von mehr als 340 Milliarden Euro. Der deutsche Maschinenbau war schon immer führend in der Belieferung der Hersteller und Verarbeiter von Kunststoffen
und wird bei einigem Geschick diese Position auch halten können. Aus diesen wenigen statistischen Daten folgt für den Anlagenbauer, dass Aufgaben, die vor wenigen Jahrzehnten noch mit eher gemütlichem Tempo auf recht einfachen Anlagen erfüllt wurden, jetzt und künftig mit immer größeren, schnelleren, leistungsfähigeren und komplexeren Systemen zu erledigen sind. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der
Anlagentechnik geht einher mit steigender Komplexität der Systeme, aber auch mit zunehmender Spezialisierung der Anlagen und der damit befassten Menschen. Den „Alleskönner“ gibt es längst nicht
mehr und die zahlreichen, in einer Anlage verknüpften Teilfunktionen müssen sehr genau miteinander
abgestimmt werden. Solche Engineering-Aufgaben für seinen Kunden, den Kunststoffverarbeiter bzw.
Anlagenbetreiber zu übernehmen, gehörte in den vergangenen Jahren immer häufiger zu den Serviceleistungen, die vom Maschinenbauer übernommen werden mussten. Dass diese Herausforderung
in der Zukunft eher zunehmen wird, muss in Anbetracht der weltweiten Tendenz zum „stream-lining“,
der Konzentration auf das Wesentliche, verstärkt akzeptiert werden – Integration ist das Stichwort.

Unter diesem Stichwort verbirgt sich zunächst ein dynamisches, organisches Wachstum, aber auch der Zusammenschluss mit anderen Betrieben der gleichen Branche – aus dem kleinen Familienbetrieb wurde auf dem Umweg über mehrere Zwischenstufen ein ansehnlicher Teil einer weltweit agierenden großen Gruppe. Neben einer stark strukturierten Logistik, Fertigung und Montage sind auf dem großzügig angelegten Firmengelände in Großostheim zahlreiche Mitarbeiter in Vertrieb, Service, Entwicklung
und Engineering beschäftigt. Auch für den nötigen Nachwuchs wird gesorgt, in der betriebseigenen
Lehrwerkstatt für den gewerblichen Bereich und durch zahlreiche Auszubildende im kaufmännischen
und Bürobereich. 

Integration und Innovation äußern sich verstärkt auch im Produktportfolio der Maag Automatik GmbH, das im weitesten Sinne Komponenten und Systeme umfasst, mit denen Kunststoffschmelze zum Zwischenprodukt Granulat oder zu Halbzeugen und Profilen verarbeitet werden. Dem Lieferumfang
vorgelagert sind die Schmelzeerzeuger, d.h. der Reaktor in der Großchemie oder der Extruder in der
Weiterverarbeitung. Das Austragen der Schmelze über Zahnradpumpen, das Reinigen der Schmelze
über Siebwechsler sowie die Zerteilung in mehrere Schmelzeströme schließen sich an und sind als
Komponenten bereits im Lieferumfang des Großostheimer Betriebs enthalten. Halbzeuge und Profile
werden dann außerhalb dieses Lieferumfangs kalibriert, gekühlt und aufgewickelt oder abgelängt.
Wesentlich komplexer aufgebaut sind Granulieranlagen. Die zuvor genannten Funktionen der Schmelzehandhabung werden in der Anlage kombiniert mit dem Schneiden zu Granulat, mit der Kühlung,
Trocknung und Handhabung dieses Produkts, mit der Bereitstellung aller im Prozess benötigten Medien
und Energieströme sowie mit der zweckentsprechenden Aufbereitung des Prozesswassers. Beide im Bild dargestellten Anlagensysteme zeigen die funktionell und gefällig zur Gesamtanlage integrierten Komponenten zur Erfüllung aller hier genannten Teilfunktionen.

Ein starkes Indiz für die Innovationsfähigkeit der Gruppe, zu der Maag Automatik GmbH gehört, ist die Tatsache, dass man als einziger Aussteller der Kunststoffmesse 2016 in Düsseldorf rund 80 % der
Exponate auf den drei sehr großzügigen Ständen mit in den letzten 1 bis 2 Jahren neu oder weiterentwickelten Produkten bestücken konnte, verbunden mit dem Versprechen, an der dynamischen Weiterentwicklung der Branche aktiv teilzunehmen.

Iris Fischer,
Marketing Manager
+41 44 278 8349
iris.fischer@maag.com

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